Gravel-Tour rund um Hamburg: So grün ist die Hansestadt
Einmal mit dem Gravel Bike Hamburg umrunden – die Brüder Max und Paul Lindenau haben es getan. Die beiden Cross-Spezialisten vom STEVENS Racing Team haben sich ihr Super Prestige geschnappt und sind auf Waldwegen, Schotterpisten sowie ein bisschen Asphalt die Grenzen der Hansestadt entlanggefahren. Mit guten Beinen gelingt das an einem Tag, „aber man kann die Route auch in Tagesetappen gut fahren“, sagt Max.
Die Route Orbit360 gibt es bei komoot.de, ist insgesamt 214 Kilometer lang und führt vor allem durch viel Natur. Den Startpunkt kann jeder selbst festlegen. Die beiden Radsportler haben sich dazu entschieden, zunächst den nach eigener Aussage härtesten Teil der Route entlang des Elbdeichs und nach der Elbüberquerung über die Neue Elbrücke durch die Harburger Berge zu absolvieren. „Der Deichabschnitt kann schnell monoton sein und die Harburger Berge mit vielen Wurzeln sehr anstrengend. Dafür wollten wir frische Beine und Köpfe“, berichtet Max.
Vom Hasselbrack in den Wohldorfer Wald, vom Friedhof Ohlsdorf in die Boberger Dünen
Die Route führt nach der höchsten natürlichen Erhebung Hamburgs, dem Hasselbrack (116 m), nach Finkenwerder. Von da geht’s mit der Fähre wieder auf die andere Elbseite. Und dann wird es richtig schön, sagt Max: „Das Teilstück auf Schotter von Övelgönne über den Fischmarkt nach Wedel war für mich eines der Highlights.“ Ab Blankenese wird es hügeliger, ehe es im Schnaakenmoor wieder schön grün ist. Jetzt geht es in Richtung Volkspark, über das Niendorfer Gehege am Flughafen entlang und über die Hummelsbütteler Moore und das Wittmoor in den Wohldorfer Wald. „Wie grün Hamburg sein kann, erlebt man hier besonders gut“, berichtet Max, „da vergisst man total, dass man in immer noch im Stadtgebiet einer Großstadt fährt.
Natürlich darf auf dieser Route auch der Alsterwanderweg nicht fehlen. Es folgt die Durchfahrt des bekannten Ohlsdorfer Friedhofs, dem größten Parkfriedhof der Welt. Über Bramfeld und Tonndorf geht es langsam zurück Richtung Ausgangspunkt nach Bergedorf. Dabei sind auch die Boberger Dünen ein weiteres Highlight.
Max und Paul Lindenau haben die Orbit360-Route noch etwas erweitert und aus logistischen Gründen selbst geplant. Der eine wohnt in Reinbek, der andere in Norderstedt. Das will also gut vorbereitet sein. Die Idee hinter diesem Abenteuer: „Wir wollten damit zeigen, wie vielseitig Hamburg und vor allem wie grün diese tolle Stadt ist“, erklärt Max. Das ist ihnen auf jeden Fall gelungen.
Wochentag und Kleingeld
Ein paar Tipps fürs Nachmachen: Da viele der Wege auch mit Fußgängern und Hunden geteilt werden, ist ein Wochentag für die Route besser geeignet. Außerdem sollte man rücksichtsvoll fahren. Es muss auch an etwas Kleingeld für das Fährticket gedacht werden. Natürlich ist es eine starke Leistung, die 214 km an einem Tag zu schaffen, aber weniger geübte Fahrer*innen sollten sich die Strecke lieber in Tagesabschnitte einteilen. Das macht sie nicht weniger schön, aber lässt sie so besser genießen.